Was ist ein hydraulischer Abgleich

Das Wort ” hydraulischer Abgleich ” ist momentan in aller Munde. Bemerkbar macht sich der Bedarf nach einem hydraulischen Abgleich meist, wenn Sie die Heizung aufdrehen und feststellen, das ein Heizkörper fast glüht, obwohl er nur auf Stufe “1” steht und ein anderer wird nur lauwarm, obwohl er voll aufgedreht ist. Ihre Räume werden nicht richtig warm oder Sie haben das Gefühl, dass die Heizung nicht wie gewünscht reagiert. Hinzu kommen eventuell noch Geräusche wie Gluckern, Rauschen oder Pfeifen, das kann ein Anzeichen für Luft im System sein. Abhilfe kann der hydraulische Abgleich schaffen. 

Hinweis: dieser Artikel richtet sich nach den Vorgaben des GEG ab 01.01.2024! Dort wird unter § 60a GEG bis § 60c GEG, die Prüfung und Optimierung der Heizanlage geregelt. 

Hydraulischer Abgleich kurz erklärt

Einfach gesagt, ist ein hydraulischer Abgleich eine Heizungsoptimierung bei der ein Fachbetrieb die Heizungsanlage so einstellt, das die Wärme im Haus gleichmäßig verteilt wird. Die Beratung, Messungen und Berechnungen ist die Aufgabe von Heizungsfachbetrieben, Fachplanungsbüros, Schornsteinfegern und Energieberatern.

Durch gute Planung, Überprüfung und korrekte Einstellung bei der Inbetriebnahme der Heizungsanlage wird bei einem Neubau des Gebäudes ein hydraulischer Abgleich erreicht. Bei bereits bestehenden Anlagen wird für jeden Raum die tatsächlich benötigte Temperatur erfragt. Des Weiteren werden auch die Eigenschaften des Hauses oder der Wohnung, wie zum Beispiel die Dämmung von außen oder die Qualität der Fenster, berücksichtigt. Auch die Art der Thermostatventile spielen hier mit rein.

Als Nächstes wird die notwendige Heizwassermenge sowie die richtige Pumpenleistung berechnet. Dabei gibt es zwei Verfahren. Zum einen ist es der hydraulische Abgleich (schneller durchzuführen) und zum anderen der thermische Abgleich (liefert deutlich exaktere Ergebnisse). Nach der Berechnung der Heizlast wird dann die Heizungsanlage und die Heizungsventile eingestellt und optimiert. 

Kosten und Nutzen

Ein hydraulischer Abgleich Ihrer Heizung kostet wenig und bringt viel. Die Maßnahme ist damit wirtschaftlich. Denn dadurch sparen Sie zum einen Wärmeenergie (und auch Strom für die Umwälzpumpe) und zum anderen leisten Sie einen Beitrag zum Klimaschutz und Energieeinsparung. 

Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich hängen vom Aufbau und Zustand der Heizung ab. Dieser Abgleich kann unter Umständen durch den Bund gefördert werden (BEG EM).

Fazit: Genauer bei der Heizungsleistung hinzuschauen, lohnt sich auf Dauer für Ihren Geldbeutel und ist im Sinne des Klimaschutzes.

 

Der hydraulische Abgleich nach GEG

Aus § 60 c GEG geht folgendes hervor:

“Ein Heizungssystem mit Wasser als Wärmeträger ist nach dem Einbau oder der Aufstellung einer
Heizungsanlage zum Zweck der Inbetriebnahme in Gebäuden mit mindestens sechs Wohnungen oder
sonstigen selbständigen Nutzungseinheiten hydraulisch abzugleichen.”

Betrachtet werden beim hydraulischen Abgleich gemäßt DIN EN 12831 Teil 1 die raumweise Heizlastberechnung, es erfolgt eine Prüfung und nötigenfalls eine Optimierung der Heizflächen im Hinblick auf eine möglichst
niedrige Vorlauftemperatur. Weiterhin die Anpassung der Vorlauftemperaturregelung.

Anzumerken sei hier noch, dass der § 60 c GEG “nur” für Gebäude ab 6 Wohnungen gilt. Siehe dazu § 60 c Abs. 1 GEG.

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